03/05/2025
Vom Fotografen zum Videografen 

Die Fotografie ist eine faszinierende Kunstform – mit einem einzigen Bild kann man Emotionen einfangen und damit eine Geschichte erzählen. Doch die Welt der visuellen Medien verändert sich rasant. Viele Menschen konsumieren Inhalte heutzutage nicht mehr in Form von Bildern, sondern in Form von Videos. 

Egal, ob Social Media, Werbe­kam­pa­gnen oder Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on: Bewegt­bild ist allge­gen­wär­tig. Für Fotograf:innen eröff­net sich hier eine spannen­de Möglich­keit, ihr Portfo­lio zu erwei­tern, neue kreati­ve Heraus­for­de­run­gen anzuneh­men und ihr Geschäft langfris­tig auszu­bau­en. Doch warum genau ist Video­gra­fie ein so wichti­ges Thema, und wie gelingt der Einstieg? 

Hier findest du den Link zum Workshop bei Foto Köberl in Graz: https://fotokoeberl.at/workshops/video-essentials-filmen-fuer-fotografen-2025–01/

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Warum Videografie immer wichtiger wird 

Die Art und Weise, wie Menschen visuel­le Inhal­te konsu­mie­ren, hat sich in den letzten Jahren drastisch verän­dert. Während früher ein hochwer­ti­ges Foto in einer Werbe­an­zei­ge oder einem Magazin die volle Aufmerk­sam­keit erhielt, ist heute das Scrol­len durch Social-Media-Feeds Alltag. Platt­for­men wie Insta­gram, TikTok, Facebook und YouTube setzen immer stärker auf Videos – und das aus gutem Grund. 

1. Höhere Reich­wei­te durch Bewegt­bild 

Videos auf Social Media erhal­ten deutlich höhere Engage­ment-Raten als stati­sche Bilder. Nutzer:innen bleiben länger bei Videos hängen, teilen sie häufi­ger und inter­agie­ren stärker mit dem Inhalt. Unternehmen haben diesen Trend längst erkannt und inves­tie­ren verstärkt in Video-Marke­ting. Wer als Fotograf:in auch Video­gra­fie beherrscht, kann diesen Bedarf bedie­nen und sich von der Konkur­renz abheben. 

2. Mehr Emotionen und Geschich­ten erzäh­len 

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – doch ein Video kann eine ganze Geschich­te erzäh­len. Bewegung, Ton, Musik und Schnitt verlei­hen einer Aufnah­me eine zusätz­li­che Dimen­si­on und ermög­li­chen eine tiefe­re emotio­na­le Wirkung. Gerade in der Werbung sind diese Elemen­te unverzichtbar. 

3. Wachsen­de Nachfra­ge nach profes­sio­nel­len Videos 

Ob Hochzei­ten, Events, Unter­neh­mens­vi­de­os oder Social-Media-Content – die Nachfra­ge nach profes­sio­nell produ­zier­ten Videos wächst stetig. Viele Fotograf:innen bekom­men bereits Anfra­gen von Kund:innen, die neben hochwer­ti­gen Bildern auch Video­ma­te­ri­al wünschen. Wer sich frühzei­tig mit Video­gra­fie beschäf­tigt, sichert sich einen wertvol­len Wettbewerbsvorteil. 

Kamera in Action

Die größten Unterschiede zwischen Fotografie und Videografie 

Wer bereits als Fotograf:in arbei­tet, hat einen entschei­den­den Vorteil: Viele Grund­la­gen wie Licht­set­zung, Bildkom­po­si­ti­on und Kamera­tech­nik sind bereits bekannt. Dennoch gibt es einige wesent­li­che Unter­schie­de zwischen den beiden Disziplinen. 

1. Belich­tung und Kamera­ein­stel­lun­gen 

Während Fotograf:innen die Belich­tung durch die Kombi­na­ti­on aus Blende, ISO und Verschluss­zeit steuern, funktio­niert das bei Video etwas anders. Die Verschluss­zeit ist hier in der Regel an die Frame­ra­te gekop­pelt – eine golde­ne Regel besagt, dass sie idealer­wei­se das Doppel­te der Frame­ra­te betra­gen sollte. Das bedeutet: 

  • Bei 25 fps → 1/50s Verschlusszeit 
  • Bei 30 fps → 1/60s Verschlusszeit 
  • Bei 60 fps → 1/125s Verschlusszeit 

Ausnah­me sind hier wie so oft bewuss­te kreati­ve Entschei­dun­gen, die eine Abkehr der Grund­re­gel nötig machen. 

2. Frame­ra­te und Bewegung 

Während ein Foto einen einzel­nen Moment einfriert, lebt ein Video von Bewegung. Die Wahl der richti­gen Frame­ra­te ist entschei­dend für die Wirkung des Videos: 

  • 25 fps → Europäi­scher Standard und sorgt für ein „natür­lich“ wirken­des Bild. 
  • 30 fps → Standard für TV und Web 
  • 50 fps → Flüssi­ge­re Bewegun­gen, ideal für leich­te Zeitlupen 

Je nach Einsatz­zweck muss die Frame­ra­te bewusst gewählt werden, um den gewünsch­ten Look zu erzeugen. 

3. Fokus und Schär­fe­ver­la­ge­rung 

Beim Fotogra­fie­ren reicht es, den Fokus für einen Moment perfekt zu setzen – im Video bleibt das Motiv jedoch nicht statisch. Das bedeu­tet, dass Autofo­kus-Syste­me oder manuel­le Fokus­ver­la­ge­run­gen eine wichti­ge Rolle spielen. Viele Kameras bieten dafür spezi­el­le Hilfs­mit­tel wie Fokus Peaking oder Tracking-Funktionen. 

4. Ton als zweite Erzähl­ebe­ne 

In der Fotogra­fie spielt Ton keine Rolle – in der Video­gra­fie ist er essen­zi­ell. Oft sagt man, dass ein gutes Video 50% der Ton und 50% das Bild ausma­chen. Hier kann man sogar argumen­tie­ren, dass guter Ton wesent­lich wichti­ger ist, denn der Zuseher verzeiht eher ein schlech­tes Bild als schlech­te Tonqua­li­tät. Deshalb ist es wichtig, sich mit Mikro­fo­nen, Tonauf­zeich­nung und Nachbe­ar­bei­tung zu beschäftigen. 

Mikro­fon­ty­pen und ihre Einsatzgebiete: 

  • Lavalier-Mikro­fo­ne → Perfekt für Inter­views und Social Media. 
  • Richt­mi­kro­fo­ne → Gute Richt­wir­kung und Geräuschunterdrückung. 
  • Handmi­kro­fo­ne → Optimal für Repor­ta­gen und Moderationen. 

Wer mit Video arbei­tet, sollte sich frühzei­tig mit exter­nen Mikro­fo­nen und Audio­auf­zeich­nung ausein­an­der­set­zen, um eine profes­sio­nel­le Tonqua­li­tät zu erreichen. 

Die Vorteile für Fotograf:innen, die Videografie lernen 

Viele Fotograf:innen schre­cken zunächst vor Video­gra­fie zurück, weil es wie ein völlig neues Feld erscheint. Doch wer den Schritt wagt, profi­tiert langfristig. 

1. Erwei­te­rung des Portfo­li­os und besse­re Kunden­bin­dung 

Wer sowohl Fotos als auch Videos anbie­ten kann, hat einen entschei­den­den Vorteil: Kund:innen müssen nicht mehre­re Dienst­leis­ter buchen, sondern erhal­ten alles aus einer Hand. Das macht das eigene Angebot attrak­ti­ver und schafft langfris­ti­ge Kundenbindungen. 

Ziel soll aller­dings nicht sein, dass eine Person alle Tätig­kei­ten übernimmt. Film ist ein Teamsport. 

2. Mehr Einnah­me­quel­len und größe­re Projek­te 

Video­gra­fie eröff­net neue Geschäftsmöglichkeiten: 

  • Hochzeits­vi­de­os als Ergän­zung zur Fotografie 
  • Image­fil­me für Unternehmen 
  • Social-Media-Content-Produk­ti­on

Happy Regisseur

Der Einstieg in die Videografie – worauf kommt es an? 

Der Schritt von der Fotogra­fie zur Video­gra­fie kann heraus­for­dernd sein, doch mit der richti­gen Heran­ge­hens­wei­se gelingt der Einstieg. 

1. Die eigene Kamera besser kennen­ler­nen 

Moder­ne Kameras bieten eine Vielzahl an Video­funk­tio­nen – doch viele Fotograf:innen nutzen sie kaum. Ein erster Schritt ist es, das Kamera­menü zu erkun­den und Begrif­fe wie „Log-Profi­le“, „Frame­ra­tes“ und „Bitra­te“ zu verstehen. 

2. Praxis ist der Schlüs­sel 

Wie bei der Fotogra­fie gilt auch hier: Übung macht den Meister. Kleine Projek­te, Testauf­nah­men und erste Schnitt­ver­su­che helfen, die Technik zu verste­hen und ein Gefühl für Bewegt­bild zu entwickeln. 

3. Schnitt und Nachbe­ar­bei­tung lernen 

Der Dreh ist nur die halbe Miete – erst im Schnitt entsteht das ferti­ge Video. Program­me wie Adobe Premie­re Pro, DaVin­ci Resol­ve oder Final Cut Pro bieten profes­sio­nel­le Werkzeu­ge, um Rohma­te­ri­al in beein­dru­cken­de Filme zu verwan­deln. Davin­ci Resol­ve bietet hier in der kosten­lo­sen Varian­te ein perfek­tes Tool zum Einstieg. 

4. Fortbil­dung 

In der heuti­gen Zeit gibt es zu einer Vielzahl an Themen Lehrma­te­ri­al online. Wem ein „learning by doing“ Zugang am meisten liegt, ist auf Platt­for­men wie YouTube sehr gut aufge­ho­ben. Wer einen geführ­ten Weg bevor­zugt, kann sich mit Workshops und Kursen in die Welt der Video­gra­fie herantasten. 

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Fazit: Warum sich der Schritt zur Videografie lohnt 

Die Welt der visuell­en Medien verän­dert sich, und Video­gra­fie wird immer wichti­ger. Fotograf:innen, die ihre Fähig­kei­ten erwei­tern, profi­tie­ren nicht nur wirtschaft­lich, sondern auch kreativ. 

Mit der richti­gen Vorbe­rei­tung, viel Übung und der Bereit­schaft, sich in neue Techni­ken einzu­ar­bei­ten, wird aus einem Fotogra­fen nach einer Zeit ein Video­graf – bereit, nicht nur Momen­te festzu­hal­ten, sondern Geschich­ten neu zu erzählen. 

Dein indivi­du­el­ler Workshop ist einen Klick entfernt: https://filmundfarbe.at/workshops/

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